Auch dies Jahr fanden sich die ParaOten und ehemalige ParaOten wieder bei Frau Perathoner im schönen Wolkenstein ein, um der letzten kräftigen Herbstthermik noch letzte Höhenmeter abzutrotzen.

So waren wir schon am langen Wochende zu Anfang Oktober 4 Tage auf der Lauer. Die Tage wechselten , der erste und der dritte waren super, wenn man jeweils am richtigen Startplatz stand. Der 3. Oktober war durch recht große Stabilität gekennzeichnet, wie auch schon der Tag vorher, sodaß sich am Col Rodella alle Piloten im einzigen tragenden Bart drängelten, was bedingt durch einige schnelle Starrflügler, des öfteren zu äußerst heiklen Begegnungen führte. Der 5. Oktober bringt dann für die, die am Col Rodella starteten den Flug zum Gipfel der Marmolada. Wer am Fuß der Grohmannspitze startete, wie Carsten Werner und ich, tat sich schwer den Einstiegschlauch östlich der Col Rodella zu finden, zumal dieser durch den vorherrschenden Nordwind versetzt und ruppig war. Dennoch gelang es einigen Hartgesottenen sich zur Marmolada treiben zu lassen und auf ihrem Gipfel zu landen.

 

Ein knapper Monat später:

 

Gleicher Ort, gleiche Handlung. Akteure: Uli, Anett, Christian, Uli, Rudi, Guido und Georg. Uli und Anett waren schon Montag angereist. Ich kam Mittwoch früh. Da noch zu viel Nordwind war bestiegen wir zu Fuß den Sass Rigais. Der 31.10. brachte dann gutes Flugwetter von der Lokomotive weg. Nun kam der 1. November. Eigentlich ein Datum, wo man nicht mehr allzuviel Thermik erwarten würde. Auch nicht an den Dolomitenwänden. Doch weit gefehlt! Wir starteten, des Andrangs wegen an der Grohmannspitze. Anett war die Erste. Sofort gings zügig rauf, schon weit vor den Wänden. Dann ging ich raus. Es war ein Traum! Wie im Fahrstuhl zog es mich hinauf. Es war unglaublich labil. Bald bildeten sich Cumuli. Wie im Frühling. Die Basis stieg unaufhörlich und endete erst bei 3500 m. Man konnte sogar noch bis in die Wolke hineindrehen. Uli Mayr zog eine Spur bis in den Rosengarten. Zusammen flogen wir eine Weile am Langkofel. Schließlich flog ich zur Sellawand und weiter zur Pordoispitze. Dort tummelten sich um 16 Uhr noch einige Schirme. Die Sonne stand schon tief, aber immer noch trug es unglaublich gut. Zurück an den Sellawänden nahm ich wahr, daß nach und nach alle Flieger einlandeten. Nun war die Sonne auch am Sellapass schon verschwunden und ließ nur noch die Sellawände tiefrot erglühen. Vor dieser Kulisse zog ich meine Kreise. Es war zu schön um ade zu sagen. Und es trug immer noch. Unglaublich. 17 Uhr. Als die letzte Sonne verschwunden war machte auch ich mich auf zur Landung. Am Sattel oberhalb des Sellajochs landete ich und merkte nun auch warum es noch solange getragen hat. Ein kräftiger SW-Wind blies den Pass an. Abends hörte ich von Georg, daß er heute sogar auf der Marmolada gelandet war.

Genial ein solcher 1. November.

 

Der Samstag (2.11.) brachte dann leider eine massive Wetterverschlechterung mit Schneefall, sodaß Alwin, der mit seiner Familie Freitagsabends angereist war etwas umdisponieren musste und ein Familienwochenende in den Dolomiten bei Frau Perathoner verbrachte.

 

Es war schön und wir wiederholen das!

 

Christian S.