Abendstimmung - Blick aus der Luft über dem Sasso del Ferro in Richtung Lago Maggiore und Laveno sowie Campingplatz Club Icaro 2000


Mai 2006 - Wir waren mal wieder unten an unserem Wohnwagen auf dem Clubgelände des Club ICARO 2000

 

...dieses Mal hatten wir absolutes Wetterglück, v.a. im Vergleich zum Norden, wo sozusagen der Winter nochmals eingekehrt war. Ankunft Do., 18.5. gegen 18 Uhr - geringer Flugbetrieb, da kaum Gäste auf dem Platz - aber es ging. So um 21 Uhr regnet es für zwei Stunden. Freitag: Traumtag! 26 Grad, den ganzen Tag sind die wenigen Gäste und einige Italiener in der Luft. Ich gehe nach Gartenarbeit und etwas abhängen erst gegen 16 Uhr zum Sasso hoch (die Bahn ist erneuert und fährt wieder - für 5,- € one way. Nach gut zwei Stunden habe ich genug und lande, auch wegen des sich einstellenden Hungergefühls. So um die 400m waren noch drin bei max. gut 3 m/s Steigen und furzruhig.

 

Samstag war Markt in Verbania angesagt. Danach war ich ob der Lauferei zu kaputt, um nochmals hochzugehen. Gegen 20 Uhr regnet es ein wenig. Sonntag bis Dienstag sind jeweils zu ca. 70% des Tages fast komplett bedeckt, d.h. Fliegen gab nicht viel her, aber die Temperaturen um die 22 Grad ließen einen den Tag auch anderweitig angenehm verbringen. Am Montag schicke ich den Schirm mit der Bahn hoch und wir wandern von Cittiglio aus zum Sasso - am Abend mache ich noch einen verzögerten Sinker. Dienstag: Markt in Laveno und easy going - der Platz füllt sich langsam. Mittwoch: wieder sonnig aber nordföhnig und wir lassen es uns im Liegestuhl gut gehen. Viele (wieder nur Deutsche) fliegen tagsüber, kommen aber relativ schnell wieder zum Landen - so angenehm scheint es in der Luft nicht zu sein und außerdem gibt es wohl Startprobleme ob des Nordföhns. Und der Platz füllt sich noch deutlich mehr. Gegen Abend lasse ich mich noch überreden, mit zum Nudo zu fahren. Rückenwind. Beim zweiten Versuch in einer schwachen Phase haue ich mich gegen 19 Uhr als zweitletzter raus. Alle vor mir waren abgesoffen und zum Landeplatz geschlichen. Ich finde vorne am letzten Köpfle ein wenig Steigen, das immer besser wird und ruck zuck bin ich 400m über Start (max. 4,4 m/s aber auch 4,0 Saufen). Niemand außer mir ist in der Luft und irgendwie empfinde ich das komisch - ich steige freiwillig aus, fliege noch zum Sasso (siehe Bild) - nicht zu nah ran wegen des Nordföhns - inzwischen ist der nach mir gestartete Italiener unter mir durch zum Landeplatz gelangt und ich gehe auch landen.

 

Donnerstag: Den ganzen Tag Höllenverkehr - da Ostern - ähnliche Verhältnisse auf dem Platz. Wir bekommen Besuch aus KN - Alexandras Schwester mit Mann und Tobi mit Freundin Birgit. Bin erst gegen Spätnachmittag am Sasso raus und nach annähernd drei Stunden gelandet. Am Freitag sind wir erneut - mit Verstärkung - auf dem Weg zu Fuß auf den Sasso. Der Abschlußflug mit dem Tandem ist leider nur noch ein verzögerter Sinker. Zuvor herrschten über zwei Stunden Abschattungen und obwohl die Sonne zum Startzeitpunkt schon wieder ne halbe Stunde reingebrannt hatte, war ob des kräftigen Ostwindes, der die neu entstehende Thermik verbließ, kaum was zu holen. In der Nacht auf Samstag sind dann Dana und Christian, die staubedingt einen Umweg ins Engadin gemacht hatten, eingetroffen. Im Engadin waren die Temperaturen deutlich anders und es blies wohl kräftiger Westwind, sodaß Christian mich die Tage zuvor drei Mal täglich mit Wettermelde-Wunsch-SMSen malträtierte. Samstag wieder Traumwetter aber fliegerisch wohl erst später o.k. - Christian kam einigermaßen auf seine Kosten, wenn auch im Pulk am Sasso - ich war nicht in der Luft.

 

Sonntag: 32 Grad - klarer Föhn. Wir räumten zusammen, machten noch einen Ausflug an den idyllischen Strand von Cerro (5 km von Laveno) sowie in das Bergdörfchen Arcumeggia hinter Cittiglio, den ganzen Tag die "mutigen" Föhnflieger beobachtend - Christian dürfte auch dabei gewesen sein. Heimfahrt dann leider ob des Staus vor dem Bernardino um ca. 1,5 Std. länger als sonst. Alles in allem - vor allem im Hinblick auf das Konstanzer Wetter - einige herrliche Tage!

 

Reiner

 

P.S. Michi Kobler hat mir noch nen Kommentar zu meinem Bericht geliefert:

 

.... und am Sonntag bin ich mit dem MB auf den Montemezzo am Comersee gefahren wo drei Piloten darüber diskutierten ob das jetzt Föhn ist oder Nordwind. Der Himmel sah aus wie ein Aquarium. Zwei sind trotz zeitweise böigem Rückenwind aus Nord geflogen. Der zweite hat beim dritten Versuch 3 Leinen zerrissen und beim 4ten ist er mit Rückenwind beinahe in den grössten Stein weit und breit gecrasht ..... sonst war die Luft ruhig ....!

 

Surfwind hatte es keinen, Biken war geil und erst die 30°!

 

 

 

..... und noch mal ein wenig über Laveno:

 

Sind am Freitag vor Pfingsten spätnachmittags gen Laveno gefahren. Entgegen aller Prognosen (Sperrung Gotthard) war die Fahrt relativ problemlos. Zwischen Chur und Reichenau hatten wir zwar 8-10 km zähflüssigen Verkehr (haben dafür fast ne Stunde gebraucht) und auch Richtung Bernardino sorgte das erhöhte Verkehrsaufkommen für etwas Verzögerungen aber ab 10 km vor dem Tunnel flutschte es wie noch nie. Die Baustelle am Bernardino ist momentan eingestellt, so daß es keine Blockabfertigung gibt. Über Ponte Tresa, wo wir sonst (wenn wir Freitag schon gegen 13 Uhr loskommen) auch immer etwas Behinderungen im Feierabendverkehr haben, lief es absolut zügig, so daß wir wieder Zeit gut machen konnten und in Summe gerade mal 20 Min länger gebraucht haben wie sonst. Ankunft 21.15 Uhr, 18 Grad knackiger Nordföhn.#

 

Freitag und Samstag sehr sonnig, immer zwischen 23 und 26 Grad, ordentlich Wind, nicht fliegbar aber der trockene Nordföhn sorgte für schöne Abende zum draußen sitzen, die ja sonst aufgrund der hereinschleichenden Feuchtigkeit oft etwas weniger angenehm sind. Montag noch ein wenig wärmer, nachlassender Wind und fliegbar. Wir packten aber zusammen und ich hakte Fliegen ab weil ich nicht schon ab Mittag fliegen und dann später Zeitstreß haben wollte. Gegen 17 Uhr - wir waren am packen - tauchte unser Nachbar, vom Fliegen zurück, auf. Sein Bericht: Max, + 4 m/s ebenso -4, nicht besonders sportlich, max. Höhe 3100 m! Da ärgerte ich mich dann doch ein wenig, nicht geflogen zu sein; tröstete mich aber damit, daß solche Höhen in Laveno nur machbar sind wenn Nordföhn drin ist und es vielleicht doch ein bißchen sportlicher gewesen sein muß als der Nachbar gesagt hatte. Na ja - nächstes Mal!

 

Alles in allem auf jeden Fall wieder ein paar nette Tage, v. a. auf das besch... Wetter im Nordalpenbereich bezogen.

 

Rückfahrt problemlos - wenn in der Ecke Liechtenstein nicht fast bis KN z.T. massiver Regen eingesetzt hätte, hätte ich sogar evtl. Bestzeit herausgefahren.

 

Reiner